Der Wiedehopf - Vogel des Jahres 2022

© NABU/CEWE/Thomas Hinsche
© NABU/CEWE/Thomas Hinsche

Der Wiedehopf wurde in einer öffentlichen Abstimmung zum Vogel des Jahres 2022 gewählt. Der NABU ist sich sicher, dass der Vogel wegen seiner auffälligen Erscheinung, aber auch wegen  seines Wahlslogan "Gift ist keine Lösung" gewählt wurde. Mit diesem Wahlslogan wollten die Veranstalter der Wahl auf den Verlust von Insekten durch Pestizideinsätze und den dadurch bedingten Verlust von Lebensräumen für Vögel wie z.B. den Wiedehopf aufmerksam machen. In Deutschland gibt es nur noch 800 - 950 Brutpaare und deshalb ist der Wiedehopf in der Roten Liste der Brutvögel als gefährdet eingestuft. 
Der Wiedehopf wird 26 - 29 cm groß und ist einer der auffälligsten heimischen Vogelarten. Kopf, Nacken und Hals sind wie die Scheitelfedern orange-braun gefärbt, der Rücken und die Flügel schwarz-weiß und der Schwanz schwarz. Der Schnabel des Wiedehopfs kann bis zu 6 cm lang sein, diesen benötigt er um seine Nahrung wie z.B. Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen zu fassen oder auszugraben. Der Wiedehopf lebt auf halboffen oder offenen insektenreichen Landschaften und er ist ausschließlich in wärmeren Regionen zu finden. Das Ausbreitungsgebiet des Wiedehopfs wächst zunehmend, ein deutliches Zeichen für den Klimawandel. Der Wiedehopf gehört zu den Zugvögeln und zieht im Spätsommer in seine Überwinterungsgebiete im tropischen Afrika und der Sahelzone. Ab März kommt er in seine Brutgebiete zurück. 
Der Wiedehopf wird auch Stinkvogel genannt, da die Weibchen und Jungvögel ein übelriechendes Sekret aus einer Drüse am Schwanzansatz bei Gefahr ausscheiden können. Diese Feindabwehr kann bis zu 1 m weit und 4 mal hintereinander gesprüht werden.